Prüfen und sparen
1. Wann lohnt es sich, ein älteres Haus energetisch zu sanieren und wie geht man vor?
Eine energetische Sanierung lohnt sich - besonders, wenn sowieso Modernisierungsarbeiten anstehen. Einen ersten Überblick über technisch und wirtschaftlich sinnvolle Maßnahmen bietet der Energieausweis für Gebäude. Er sollte von einem Fachmann nach einer Begehung des Hauses ausgestellt werden. Empfehlenswert für Modernisierer ist ein Bedarfsausweis, bei dem der Fachmann die einzelnen Bestandteile des Hauses begutachtet, den energetischen Zustand des Hauses ermittelt und damit den durchschnittlichen Energiebedarf berechnet. Für die weitere Planung ist es sinnvoll, einen erfahrenen Architekten oder Ingenieur einzubinden.
2. Welche Maßnahmen beinhaltet eine energieeffiziente Sanierung?
Das A und O der energetischen Sanierung ist die Reduzierung des Energiebedarfs: Dach, Außenwände und Kellerdecke werden mit Dämmstoffen verstärkt, alte Fenster werden gegen neue mit Wärmeschutzverglasung ausgetauscht. So wird das Haus rundum abgedichtet und kostbare Heizenergie kann nicht nach außen entweichen. Eine moderne Lüftungsanlage sorgt für angenehme frische Luft und verhindert die Schimmelbildung. So ein runderneuertes Haus braucht nur noch eine kleine Heizungsanlage, die zum Beispiel auch mit Öl oder Gas betrieben werden kann und zumindest teilweise Erneuerbare Energien nutzen sollte.
3. Was kostet eine energieeffiziente Sanierung und wann rechnet sich das? Gibt es Zuschüsse?
Bei einem durchschnittlichen Einfamilienhaus aus dem Jahr 1970 belaufen sich die Kosten für eine energieeffiziente Sanierung, mit der das Haus anschließend die Energiebilanz eines vergleichbaren Neubaus aufweist, auf rund 43.000 Euro. Empfehlenswert ist jedoch eine hocheffiziente energetische Sanierung. Diese kostet rund 68.000 Euro und rechnet sich dank attraktiver Förderung. Der Staat gibt aus verschiedenen Förderprogrammen einen Zuschuss von insgesamt rund 18.000 Euro. Jährlich können mit dieser Sanierung mindestens 2.700 Euro Energiekosten eingespart werden*. Je nach Energiepreissteigerung kann sich die Sanierung in rund 14 Jahren rechnen.
4. Kann man auch mit weniger Geld etwas machen?
Wer nicht die Möglichkeit hat, sein Haus umfassend energetisch zu sanieren, kann trotzdem aktiv werden. Auch Teilsanierungen wie Dämmung einzelner Gebäudeteile, Heizungserneuerung oder neue Wärmschutzfenster sind sinnvoll. Auch hier sollte von Anfang an ein Fachmann - beispielsweise ein Energieberater - einbezogen werden. Er kann sagen, welche Maßnahmen besonders dringend sind und einen Fahrplan für eine sinnvolle, schrittweise Sanierung erstellen. Kleinere Arbeiten wie Abdichten der Fenster und Türen oder das Anbringen von Thermostatventilen an Heizkörpern können selbst durchgeführt werden.
5. Besteht bei sehr dichten Häusern nicht die Gefahr der Schimmelbildung?
Zu einem sehr dichten Gebäude gehört eine Lüftungsanlage. Sie versorgt das Haus automatisch mit frischer Luft, ohne dass es zieht und kann auch Staub und Pollen herausfiltern. Oft werden Anlagen verwendet, bei denen die Wärme der ausströmenden Innenluft für die Vorerwärmung der einströmenden Frischluft genutzt wird - das spart wertvolle Energie. Wer möchte, kann natürlich zusätzlich die Fenster öffnen. Bei besonders niedrigen oder hohen Außentemperaturen sollten sie aber geschlossen bleiben, damit es drinnen im Winter schön warm und im Sommer kühl bleibt - die frische Luft kommt schließlich automatisch über die Lüftung ins Haus.
*Die Berechnungen der Heizkosten beruhen auf dem Heizölpreis von 0,72 Euro/ Liter Heizöl (Stand Januar 2008) und beziehen sich auf ein unsaniertes Einfamilienhaus mit 150 Quadratmetern Wohnfläche, Baujahr 1970, und einen 4-Personen-Haushalt. Es wird ein Verbrauch von 4.500 Litern Heizöl pro Jahr angenommen.
[Quelle: Deutsche Energie-Agentur GmbH]